Halloween, Reformationstag... is hier nich

Werde am letzten Tag des Oktobers noch einige Zeilen hinterlassen... Hier spukt es nicht und ich hatte heute auch nicht frei, aber man kann nich alles haben... und ein Jahr mal ohne Halloween auskommen, ist nicht so das grosze Problem... Das Wochenende ueber habe ich nur gegammelt und gelernt. Hat geregnet und auch sonst war ich so total lustlos...melancholisch, mit den Nerven zwischendurch am Ende... aber ist ja im Prinzip nichts Neues bei mir.*g* Gestern im Sportunterricht (3h) waren wir im Fitness-Center... Ich hab alles mal ausprobiert, was so an Geraeten da war und wie zu erwarten, tut mir heute alles weh...bei so nem Muskelkater stell ich immer wieder fest, dass ich an Stellen Muskeln habe, von denen ich vorher nichts gewusst habe... Den Physiktest heute hab ich so richtig verhauen, denn ich hab die Fragestellung nich so ganz verstanden und wusste nicht, was ich machen sollte... ich haette mich ja vorher melden koennen und sagen, dass ich nicht vorbereitet bin, dann waere ich wie einige andere von dem Test verschont gewesen... zu spaet... Bei Geschichte weisz ich noch nicht wie es gelaufen ist... Punische Kriege

"Alea iacta est"

Sonst ist heute weiter nix Aufregendes passiert, auszer dass die Stadt voll von Menschen war, da morgen Feiertag ist... verrueckt...wahrscheinlich denken die Leute, es gibt kein Tag nach morgen oder die Geschaefte sind alle leer...

hab drei Briefe bekommen...ist schon komisch, mal bekomm ich ne ganze Woche gar keine Post und dann gibt es Tage, an denen erhalte ich mehrere Briefe auf einmal...

Das Einzige, was hier von Halloween zu merken war, kann natuerlich auch purer Zufall gewesen sein, dass wir so gegen 22:00 in der ganzen Strasze Stromausfall hatten... so fuer etwa fuenf Minuten...

Janusz Korczak

Am Mittwoch habe ich bis 23:30 an meinem Aufsatz ueber Janusz Korczak gesessen... fuer den Deutschunterricht. Gestern, Fr, 27.10.06 war der Tag unseres Namenspatrons der Schule. Janusz Korczak war schon ein ziemlich beeindruckender Mann. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich, bevor ich nach Polen kam, ueberhaupt keine Ahnung, wer das war, geschweige denn, dass ich den Namen schon mal gehoert habe... www.janusz-korczak.de

Cha Cha hats in sich

Donnerstag, 26.10.06, kam ich dann endlich zu meiner schon lang ersehnten 3. Tanzstunde... Den Englischen Walzer haben mein Tanzpartner und ich gut gemeistert und wurden von der Tanzlehrerin auch als bestes Tanzpaar bezeichnet und alle haben geklatscht... doch danach kam dann der Cha Cha und mit uns gings bergab... den muessen wir beide noch ueben... *g*

Tanzen ist schon ne tolle Sache

Die ersten Wochen flogen so dahin, der September ist vorbei, somit auch der erste Monat Schule... Bisher hatte ich auszer Lernen eigentlich keine Freizeitbeschaeftigung, weil ich die erste Zeit einfach viel zu muede war und mich nach der Schule erstmal ne Runde aufs Ohr gehauen hab... Auf einem Plakat las ich, dass an meiner Schule ein Tanzkurs angeboten wird... wieso eigentlich nicht? Ich interessierte mich schon laenger dafuer, aber in Deutschland war ich aufgrund von Zeitmangel nicht dazu gekommen... also habe ich mich angemeldet. Am 05.10. hatte ich meine erste Tanzstunde... am 12.10. die 2.... das macht urst viel Spasz und ich hatte danach richtig gute Laune. Mein Tanzpartner und ich haben uns auch gar nicht so ungeschickt angestellt, denk ich, wir wurden sogar von der Tanzlehrerin einige Male gelobt... *freu* Tja, diese Woche Donnerstag, also am 19.10. waere es eigentlich die 3. geworden... aber nein... Viele von uns Taenzern waren schon da, auch die Lehrerin... Im Sportraum fand so eine Art Lehrer-Eltern-Konferenz statt, ist ja auch egal was, auf jeden Fall war der Raum besetzt... und der werte Herr Direktor hat uns alle wieder nach Hause geschickt und gesagt, Tanzen faellt aus... Warum muessen Direktoren eigentlich den armen Schuelern ihre Macht so deutlich zeigen und ihnen den Spasz verderben...? Wut und Enttaeuschung stiegen in mir auf, denn ich hatte mich schon die ganze Woche aufs Tanzen gefreut. Mit diesem Gefuehl im Bauch ging ich dann nach Hause...

Dębica und Umgebung

Dieser Aussichtsturm ist etwa 20km von Dębica entfernt. Die Personen auf dem Foto sind meine Gastmami (ganz links), mein Gastpapi (ganz rechts) und ein befreundetes Lehrerehepaar (in der Mitte). Am 26.09. haben wir diesen Ausflug gemacht.

Mein erster Schultag - 04.09.2006

Voller Aufregung begann ich diesen ersten Schultag. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten wuerde... Alle Schueler waren in schwarz und weisz gekleidet und standen klassenweise auf dem "Schulhof" Appell, waehrend der Direktor eine Rede hielt... Als er meinen Namen erwaehnte, hatte ich schon die Befuerchtung ich muesse nach vorn gehen und mich der gesamten Schule vorstellen... dem war zum Glueck nicht so... Ich gehe jetzt also in die I. Klasse des Liceums. Wir sind 34 Leute in der Klasse. Meine Mitschueler und Lehrer sind sehr nett und hilfsbereit... war fuer den Anfang schon mal ne gute Vorraussetzung...

Dębica Dębicy - 02.09.2006

Seit dem 27.08. wohne ich in Dębica und am 02.09. fand hier ein Fest statt, dass DĘBICA, die Firma in der meine Gastmutter arbeitet, fuer die Stadt veranstaltet hat. Die polnische Band Myslovitz gab ein Konzert und zum Abschluss war ein tolles Feuerwerk am Himmel zu bewundern.

Zugfahren ist noch ein Abenteuer

Am 27.08.2006 bin ich wieder mit gepackten, schweren Koffern in einen Zug gestiegen... ich entfernte mich zunehmend von Deutschland und fuhr in Richtung Suedosten. Der Toilettengang ist noch ein echtes Abenteuer... als ich dann nach laengerem Suchen die Spuelung gefunden hatte, musste ich feststellen, dass diese nicht mit Wasser lief, sondern auf das Durchfallprinzip beruhte... wenn es denn funktioniert... und der Wasserhahn wird wie eine Luftpumpe betrieben... Nach sieben Stunden Zugfahrt kam ich dann in Krakau auf dem Hauptbahnhof an und wurde von meinem neuen Gastvater und meiner aeltesten Gastschwester dort abgeholt... Ich kann also sagen, dass ich schon mal in Krakau war, wenn ich auch von der Stadt nicht viel gesehen habe...

Ich muss zugeben, dass die Wachabloesung am Grab des Unbekannten Soldaten nicht im geringsten so spektakulaer ist wie die vorm Buckingham Palace, aber ich kann sagen, dass ich sie miterlebt habe... zum kringelig Lachen, sich mit anzusehehn, wie drei Soldaten auf das Grab zu marschieren, die zwei noch wachenden Soldaten sich ruehren und mit einem der drei anderen Soldaten abtreten und ihre Hacken aneinanderknallen und losmarschieren...

Warschau, 19.08.2006

Hier sehen Sie den Kulturpalast, der jeden Moment vom Himmel verschluckt wird... Von innen habe ich ihn nicht gesehen. Viel Zeit hatten wir in Warschau nicht, dennoch habe ich es geschafft einige, wenn auch nicht besonders qualitativ hochwertige, Fotos zu machen. Alles in allem sind wir durch Warschau gehetzt, um auch die wichtigsten Punkte mal kurz gestreift zu haben... wie das eben so ist, wenn man einen Plan abzuarbeiten hat...

Hier und jetzt

Ich moechte auch erstmal die letzten 3 1/2 Jahre ueberspringen und vom Jetzt berichten... spaeter vielleicht mehr zu meiner Vergangenheit... Nachdem ich im Juni dieses Jahres die 10. Klasse mehr oder weniger gut abgeschlossen hatte, wollte ich weg von zu Hause. Plaene und Ideen hatte ich bereits vorher, und so kam es, dass ich mich am 10. August in einen Zug setzte und mein ein Jahr lang dauerndes Abenteuer begann. Ach richtig, ich habe noch nicht erwaehnt, wohin diese Zugfahrt fuehrte... ich bin in Polen gelandet, um genau zu sein, in Poznań... ist nicht unbedingt das Ende der Welt, ich weisz... und man koennte sich jetzt auch die Frage stellen, was ich in Polen will und warum ich nicht eher die westliche Richtung eingeschlagen habe, um vielleicht in Frankreich, England oder in den USA Zeit zu verbringen... tja, die Ganze Sache hat mehrere Gruende... Polen ist toll, die Menschen auszerst gastfreundlich, von der Sprache hatte ich bisher nicht sehr viel Ahnung, so sah ich dies als Herausforderung... ... Seit meiner Ankunft in Polen sind mittlerweile ueber zwei Monate vergangen... ich wurde weder geklaut, noch aufgefressen... ist doch schon mal nicht schlecht, oder? Die erste Zeit habe ich in Poznań verbracht, oder in einem Ort in der Naehe davon. In Śrem habe ich bei einer Familie gewohnt und bin dann fast jeden Tag mit dem Bus nach Poznań gefahren, weil dort mein Sprachkurs stattfand. Ich hatte wirklich Bedenken, ob mich meine Gastfamlie maesten will, um mich anschlieszend in den Ofen zu stecken, bis ich goldbraun und knusprig gebacken bin, damit sie mich letztendlich genuesslich verzehren koennen... denn es gab immer sehr viel zu essen, im Prinzip den ganzen Tag... wenn ich am Ende als Kugel wiederkomme, dann hat zum Backen nicht mehr viel gefehlt... Vom 10.-27.08.06 habe ich bei dieser Familie gewohnt. Waehrend dieser Zeit, am 19.08. um genau zu sein, hat unser Sprachkurs - wir waren fuenf deutsche Maedchen, eine Niederlaenderin und ein Maedchen aus Finnland im Sprachkurs- einen Ausflug nach Warschau gemacht...

Srem - eine kleine idyllische Stadt in der Naehe von Poznań

Das ist der Wasserturm von Srem, von wo aus ich jeden Tag mit dem Bus nach Poznań gefahren bin... Hat mir ganz gut gefallen, deswegen hab ich ihn fotografiert...

...

- ok, ich neige dazu zu uebertreiben, aber in der Uebertreibung liegt die Veranschaulichung- ... da begann es naemlich, dass ich anfing mich fuer das andere Geschlecht zu interessieren und das genuegte bereits, um in die eine oder andere Katastrophe auszuarten... so wuerde ich es jedenfalls bezeichnen...

Aller Anfang ist schwer

Ich habe wie immer kalte Haende und denke darueber nach, was ich jetzt schreibe und worueber... Tja, am besten vom Anfang... irgendwann bin ich mal auf die Welt gekommen, vielleicht als kleines niedliches rosa Baby, doch damit ist es inzwischen vorbei und das liegt schon doch so einige Jahre zurueck... Aber ich nehme an, seit dem Tag hab ich einen Schaden erlitten, der jetzt seine Wirkung zeigt... Ob es allerdings an den 20 Grad minus lag, die zu der Zeit in Moskau herrschten, meine Mutter mir irgendwas mit der Milch eingefloeszt hatte oder die Tatsache genuegte, dass ich es einfach bin, bliebe noch zu klaeren... Die Jahre von dem Zeitpunkt als ich Laufen lernte bis hin zu meinem, sagen wir mal 13. Geburtstag werden jetzt mal ausgeblendet, denn danach mutieren mein Leben und ich erst zur Katastrophe und geistiger Gestoertheit...